Dauerhafte und beständige Lackierungen auf Zink / verzinktem Metall im bewitterten und mechanisch belasteten Außenbereich sind nur zu realisieren, wenn die notwendigen Vorarbeiten geleistet werden.
Eine verzinkte Oberfläche ist zunächst extrem wetterbeständig und wurde gewählt um Stahlbauteile vor Rost zu schützen und somit wartungsfrei auszustatten. Der silbrig-graue Oberflächeneffekt ist nicht jedermanns Sache. Oft sollen derart korrosionsgeschützte Stahlbauteile farbig lackiert werden. Sehr häufig blättert trotz aufwändiger Lackierung der Lack bereits nach kurzer Zeit ab.
Das kann ganz sicher vermieden werden, wenn zuverlässig und in der richtigen Reihenfolge mit den richtigen Produkten gearbeitet wird. Unsere Beschichtungsaufbauten bestehen immer die obligate Gitterschnittprüfung.
Wir gehen aber einen Schritt weiter und prüfen die Lackhaftung zusätzlich durch intensives Kratzen und Schaben mittels einer kantigen Klinge direkt an der geschnittenen Prüfstelle. Wenn trotz erheblicher Kraftaufwendung der Lack immer noch nicht entfernbar ist, dann erst sprechen wir von einer beständigen "Lackhaftung".
Grundsätzlich wird hier eine handwerkliche Verarbeitung beschrieben. Denkbare Vorbereitungen durch Glasstrahlen, Sandstahlen und Trockeneisstrahlen sind nicht Gegenstand dieser Betrachtung.
Wenn besondere Beständigkeit unserer 2K-Lacke nicht unbedingt notwendig ist, und nur mit einem Produkt gearbeitet werden soll, dann kann folgender Beitrag hilfreich sein:
Richtig lackieren: Universelles Renovieren und farbiges Neugestalten mit RUCOKORR “3 in 1“
Für höchstwertigen, beständigen Lackaufbau:
- Neu verzinkte, noch glänzende Bauteile immer erst mit Entroster flüssig und Schleifvlies gründlich abreiben. Das Schleifvlies ist notwendig, weil glänzende Zinkoberflächen eine abstoßende, abperlende Eigenschaft besitzen. Mit dem Schleifvlies wird die Flüssigkeit sehr gut in das Zink eingearbeitet. Dadurch wird die Verzinkung angegriffen und erscheint nach Trocknung gut sichtbar mattiert.
- Ältere, matte, verwitterte Zinkflächen mit Wasser gründlich reinigen und ebenfalls mit Entroster flüssig behandeln. Schleifvlies sollte auch hierbei zum Einsatz kommen.
- Immer mit Wasser gründlich nachreinigen und trocknen lassen.
- RUCOPLAST Epoxi-Grundierung bildet bei 120µm Nassschicht (=160g/m²) eine Trockenschichtstärke von ca. 50µm, auf Alu ist eine Trockenschicht von 100µm notwendig - also sind 2 Anstriche mit je 160g/m² und Zwischentrocknung notwendig.
- Mit 69% Festkörperanteil benötigt diese relativ dicke RUCOPLAST Epoxi-Grundierung eine wesentlich längere Trockenzeit. Daher ist bei Pinsel-/Rollauftrag eine obligate Zwischentrocknung über Nacht pro Schicht mit jeweiligen Haftungsschliff notwendig.
- Nach diesem Haftungsschliff, und dann zwingend am gleichen Tage, kann mit unseren geeigneten Lacken beschichtet werden.
- Bei Spritzlackierung kann mit lösemittelbasierten RUCOPUR und ATAPUR-Lacken bereits nach ca. 2-6 Std. ohne Haftungsschliff überlackiert werden.
- Grundsätzlich gilt, dass nach einer Trocknung von mehr als 12 Stunden RUCOPLAST Epoxi-Grundierung immer angeschliffen werden muss um Haftungsstörungen zu vermeiden.
- Bei mehr als 12 Stunden nach dem Haftungsschliff muss erneut angeschliffen werden - also NICHT auf "Vorrat" schleifen!
- Soll mit wasserbasierten Lacken wie Waterpur oder MAGISTRATOR beschichtet werden, muss RUCOPLAST Epoxi-Grundierung immer über Nacht durchtrocknen und ein Haftungsschliff durchgeführt werden.
- Unser wasserbasierter 1K-Lack MAGISTRATOR ist im bewitterten Außenbereich nur auf überwiegend vertikalen Bauteilen einzusetzen und wenn auf die besondere Beständigkeit einer 2K-Lackierung verzichtet werden kann.
- Wir empfehlen immer eigene Muster anzulegen.
- ATAPUR-Lacke nur für innen verwenden
- RUCOPUR-Lacke für überall verwenden
- WATERPUR-Lacke innen, und für außen nur vertikal verwenden
- MAGISTRATOR-Lacke innen, und für außen nur vertikal verwenden
- RAPTOR Schutzlackierung, innen, außen, überall
Auf derart vorbereiteten verzinkten Bauteilen blättern unsere Lacke nicht ab, es ist auch außer bei Bedarf mit V17 DD-Verdünnung, keine Nachreinigung mit Fremdverdünnern oder Silikonentferner erwünscht.
Es können z.B. Fußbodenbauteile, Treppen, Leitern, Gerüste, LKW, sonstige Gegenstände aus verzinktem Stahl mit RUCOPUR-Lacke, RAPTOR Schutzlackierung in tausenden Wunschfarbtönen lackiert werden, auch wenn diese mit derben Schuhen betreten und mechanisch stark belastet werden. Dabei ist zu beachten, dass dickere Lackschichten naturgemäß belastbarer sind als dünne.
RUCOPLAST Epoxi-Grundierung bildet bei 120µm Nassschicht (=160g/m²) eine Trockenschichtstärke von ca. 50µm und kann nach 2-3 h mit sich selbst überarbeitet werden – nach der zweiten Schicht empfiehlt sich eine Trocknung über Nacht / 16 Std., um Spannungen im Lackaufbau zu vermeiden.
Normschichtdicke von ca. 130gr/m² = 30 μm Trockenfilm, und auf blankem Stahl, Aluminium, frühestens nach einer Ablüftzeit von 20 - 30 Min. mit allen RUCOPUR- und ATAPUR-Lacken überspritzt oder nach dem Abdunsten (ca. 30 Min.) direkt in der Wärmekabine oder unter Infrarotstrahlern forciert getrocknet werden!
Werden Bindemittel- und festkörperreiche, dicke Lackschichten zu früh forciert getrocknet, kommt es zu Blasenbildung, weil eingeschlossene Lösemittel schlagartig den quasi dichten, angetrockneten Lackfilm verlassen möchten - aber nicht mehr können.