Dauerhafte und beständige Lackierungen auf blankem oder eloxiertem Aluminium im bewitterten und mechanisch belasteten Außenbereich sind nur zu realisieren, wenn die notwendigen Vorarbeiten geleistet werden.
Weiches und Hartes Aluminium
Aluminium ist in einer Vielzahl von unterschiedlichen Legierungen von weich und biegsam bis hin zu hart und steif erhältlich und gehört ebenfalls in die Gruppe der "schwierig" zu lackierenden Materialien. Legierungszusätze beeinträchtigen eine dauerhafte Lackhaftung auf Aluminium erheblich. Der silbrige, graue Oberflächeneffekt ist nicht jedermanns Sache. Oft sollen derart Aluminium-Bauteile farbig lackiert werden. Sehr häufig blättert trotz aufwändiger Lackierung der Lack bereits nach kurzer Zeit großflächig ab.
Das kann ganz sicher vermieden werden, wenn zuverlässig und in der richtigen Reihenfolge mit den richtigen Produkten gearbeitet wird. Unsere Beschichtungsaufbauten bestehen immer die obligate Gitterschnittprüfung.
Wir gehen aber einen Schritt weiter und prüfen die Lackhaftung zusätzlich durch intensives Kratzen und schaben mittels einer kantigen Klinge an der geschnittenen Prüfstelle. Sollte trotz erheblicher Kraftaufwendung der Lack immer noch nicht entfernbar sein, dann erst sprechen wir von einer beständigen "Lackhaftung".
Aluminium erkennen und richtig grundieren
Vorbereitung des Untergrundes
- Alle Flächen mit DD-Verdünner V17 oder Industriereiniger IR25 gründlich reinigen
- Rohe Aluminiumbauteile erst mit Entroster testen, ob eine Anätzung der Oberfläche möglich ist (eloxierte Aluminiumbauteile werden nicht angeätzt). Aufgrund der Vielzahl an Legierungen ist eine grundsätzliche Vorgehensweise nicht möglich. Weiches, biegsames Aluminium wird deutlich matt angeätzt, wohingegen hartes, steifes Aluminium nicht an zu ätzen ist.
- Immer mit Schleifvlies gründlich abreiben. Das Schleifvlies sichert auf Aluminium einen effizienten Haftungsschliff, gleichzeitig sorgt es für guten Kontakt, damit der Entroster flüssig gut wirken kann. Dadurch wird die Oberfläche chemisch angegriffen und erscheint nach Trocknung bestenfalls gut sichtbar mattiert.
- Ältere, matte, verwitterte Aluflächen mit Wasser gründlich reinigen und ebenfalls mit Entroster flüssig behandeln. Schleifvlies sollte auch hierbei zum Einsatz kommen.
- Immer mit Wasser gründlich nachreinigen und trocknen lassen.
- RUCOPLAST Epoxi-Grundierung bildet bei 120µm Nassschicht (=160g/m²) eine Trockenschichtstärke von ca. 50µm, auf Alu ist eine Trockenschicht von 100µm notwendig - also sind 2 Anstriche mit je 160g/m² und Zwischentrocknung notwendig.
- Mit 69% Festkörperanteil benötigt diese relativ dicke RUCOPLAST Epoxi-Grundierung eine wesentlich längere Trockenzeit. Daher ist bei Pinsel-/Rollauftrag eine obligate Zwischentrocknung über Nacht pro Schicht mit jeweiligen Haftungsschliff notwendig.
- Nach diesem Haftungsschliff, und dann zwingend am gleichen Tage, kann mit unseren geeigneten Lacken beschichtet werden.
- Bei Spritzlackierung kann mit lösemittelbasierten RUCOPUR und ATAPUR-Lacken bereits nach ca. 2-6 Std. ohne Haftungsschliff überlackiert werden.
- Grundsätzlich gilt, dass nach einer Trocknung von mehr als 12 Stunden RUCOPLAST Epoxi-Grundierung immer angeschliffen werden muss um Haftungsstörungen zu vermeiden.
- Bei mehr als 12 Stunden nach dem Haftungsschliff muss erneut angeschliffen werden - also NICHT auf "Vorrat" schleifen!
- Soll mit wasserbasierten Lacken wie Waterpur oder MAGISTRATOR beschichtet werden, muss RUCOPLAST Epoxi-Grundierung immer über Nacht durchtrocknen und ein Haftungsschliff durchgeführt werden.
- Unser wasserbasierter 1K-Lack MAGISTRATOR ist im bewitterten Außenbereich nur auf überwiegend vertikalen Bauteilen einzusetzen und wenn auf die besondere Beständigkeit einer 2K-Lackierung verzichtet werden kann.
- Wir empfehlen immer eigene Muster anzulegen.