für Fachleute aus der Lackindustrie ist das keine neue Erkenntnis - aber 30 Jahre Handelserfahrung mit Endkunden erfordern nun eine brutalstmögliche Aufklärung!
- Pantone Druckfarbe-Farben
entstammen u.a. aus der Papierdruck-Industrie und wurden für Druckerzeugnisse entwickelt. In der Druckindustrie werden deshalb unterschiedliche Rezepturen für unterschiedliche Papiersorten (weiß, Recycling, Naturfarben entwickelt. Der Fachmann in der Druckerei muss immer wissen auf welchem Papier er drucken soll, weil sonst die Farben nicht passen werden. - Es wird unterschieden zwischen
„C“-coated und "U"-uncoated. C-Farbtöne auf den Pantone-Farbkarten werden also farblos glänzend überlackiert, und U-Farbtöne werden nicht überlackiert und erscheinen somit matt. - Deshalb ist es unmöglich
einen U-Farbton als Glanz-Lack zu produzieren, oder C-Farbton in "matt". - Pantone-Farben wurden für den Papierdruck
entwickelt, deshalb passen Nass-Lackfarbtöne nie genau oder sind gar nicht erst machbar, deshalb gibt es nur wenige passende Rezepte dazu. - Im Papier-Druckverfahren (auch PC-Drucker!) wird die Aufhellung eines Druckfarbtones im herstellungsbedingten Druckraster auf Papier, mit der "Weißheit" des Papiers gesteuert. Druckfarben und Pantone-Farbfächer werden unter D50-Normlicht eingemessen.
- Auf Monitoren und Bildschirmen
wird die Farbton Aufhellung mit weißem Licht erzeugt! Das hat mit Nass-Lacken überhaupt nichts zu tun! Hexidezimal Farbcodes können nicht auf Nass-Lacke umgerechnet werden. - Im Nass-Lack-Bereich
wird zur Aufhellung eines Farbtones mit weißem Pigment gearbeitet! - Diese grundsätzlichen Verfahrensunterschiede sind nicht, und niemals miteinander kompatibel, oder mathematisch "umrechenbar". - NEIN, NEIN, NEIN!
- Jeder Nass-Lack benötigt seine spezielle coloristische Eichreihe um die Farbigkeit, Deckfähigkeit und die sog. Metamerie, in Abhängig der verwendeten Pigmente zu ermitteln - und es gibt sehr viele verschiedene Pigmente...!
- Deshalb sollten im Nass-Lackbereich
diese Pantone Farbtöne möglichst nicht benutzt werden, weil Pantone Farbkarten als Druckerzeugnisse die typische, drucktechnische Rasterung aufweisen. - In der Lackindustrie
wird aber jede Farbmuster-Vorlage, so auch die Pantone Farbkarten, mit optischen Messverfahren unter D65-Normlicht eingemessen. Die Ergebnisse sind meist nicht optimal und bieten Anlass zu Diskussionen. D50-Farbräume passen also nicht zu Nass-Lacken! - Diese empfindlichen Messgeräte
erfassen auch die typische Druckrasterung, was unweigerlich in der mathematischen Aufbereitung der Messdaten zu einer fehlerhaften Rezeptur führt, welche dann aufwändig visuell korrigiert werden müsste, damit es halbwegs passt - in Handarbeit... - Diese Farbabweichung führt
1. im Lack, 2. bei Glaslacken in Abhängigkeit der Glasfarbe/-Sorte und dann 3. aufgrund der Metamerie im jeweiligen Licht am Beurteilungsort zu unnötigen, dennoch immer wiederkehrenden Farb-Diskussionen. - Wir bieten dennoch Pantone Farbtöne
für Nass-Lacke / -Farben an, weil es auch Kunden gibt die die Farbgenauigkeit nicht so ernst nehmen und keinen anderen Farbtonfächer zur Hand haben. Diese Kunden dürfen mit uns, aufgrund der Sachlage, aber bitte nicht über Farbtongenauigkeit diskutieren. - Sonder-Farbton-Einstellungen sind machbar, werden auch gemacht, sind reine fachkundige Handarbeit und können nicht kostenlos erfolgen.
- Fazit:
Besser wäre es, wenn für Nass-Lacke die Farbtonauswahl aus NCS Index, Farbfächer mit 1950 Farbtönen oder Farbfächer RT720 mit 720 Farbtönen erfolgen würde. Diese Farbkarten weisen mit insgesamt 2670 fein abgestuften Farbtönen für Nass-Lacke eine überwältigende Vielfalt auf.