Respekt wer es selber macht! Kaufen kann jeder - stolz macht nur ein Eigenbau.
Dieses Projekt soll motivieren und zeigen, dass bei richtiger Materialauswahl, Verarbeitung und Beschichtung nützliche und praxistaugliche Dinge entstehen können, an die man in dieser Art vielleicht noch nicht gedacht hat.
Es wurde abschließbarer Stauraum auf der Ladepritsche benötigt. Herkömmliche Hardtops haben schräge Wände und bieten für unsere Zwecke nicht den gewünschten Stauraum und Stabilität - also war ein Eigenbau notwendig.
Das gesamte Hardtop wurde ausschließlich aus Birke Multiplex gebaut. Von außen ist das nicht mehr zu erkennen, daher haben wir die Innenseiten farblos lackiert.
Holzarbeiten und Konstruktuion wurden von einem Tischlermeister durchgeführt. Sollten Sie selbst Projekte dieser Art realiseren wollen, sollten Sie sich Hilfe bei einem entsprechenden Fachmann/-frau suchen, wenn Sie nicht selbst eine/r sind.
(Alle verwendeten Klebstoffe und Lacke stammen aus unserem Produkt Sortiment und können von jedem interessierten Leser, entsprechend der Arbeitsanweisung in gleicher Weise verarbeitet werden.)
Selbstverständlich verträgt das Hardtop aufgrund unserer hochwertigen schmutzabweisenden Lackbeschichtung auch die regelmäßige Fahrt durch die Waschanlage, und natürlich ist es wetterbeständig, staubdicht, v-max tauglich, offroad-geeignet, einbruchsicher und somit praxistauglich. Der spezielle Beschichtungsaufbau verhindert zukünftigen Wassereintritt in den Holzwerkstoff.
Multiplex grundieren und Isolieren
FiX Purgrund in mehreren Arbeitsschritten mit jeweiligem Zwischenschliff bis zur Porenfülle auftragen. Dafür ist eine Trocknung über Nacht nötig, da sonst die Multiplex-Kante die gesamte Grundierung weiter aufsaugt und keine Porenfülle entstehen kann.
RUCOPLAST drei mal als Füller mit Zwischenschliff auftragen
1. Anstrich in weiß, 2. Anstrich in schwarz, 3. Anstrich in weiß - beim Schleifen weiß man dann wann die untere Füllerschicht beginnt. So wird ein Durchschleifen vermieden
RUCOPUR Pur Resit Struktur oder alternativ Raptor Lack von U-Pol in zwei ausreichend dicken Anstrichen innerhalb eines Tages ohne Zwischenschliff auftragen
Ein noch gröberer Effekt ist auch als gesprenkelter Noppenlack mit der 2,0mm Spritzpistole machbar. Pistolendruck auf 0,3-0,5bar reduzieren und langsam die Fläche "beregnen". Es geht noch gröber, eigene Muster machen ist sinnvoll...
Mit Raptor Lack von U-Pol, kann die gröbste Struktur erziehlt werden. Hierfür wird mit den Raptor Gun01, Gun VN (verstellbare Düse) oder GUN VV (für Großgebinde) gespritzt.
Form follows Funktion - wir meinen, dass es sich ganz hübsch und figurbetont auf dem Heck einfügt. Eine leistungsfähige LED-Innenbeleuchtung mit Klappenschalter rundet das Projekt ab.
Der ausziehbare Zwischenboden mit 250 kg Schwerlast-Vollauszug ist schnell ganz oder teilweise entfernbar, wenn hohes Ladegut transportiert werden muss. Darunter befindet sich eine 300 kg Schwerlast-Schublade, ebenfalls aus Multiplex, auf einem typischen rahmengeführten Teilauszug für Ladeflächen.
Uns war wichtig, dass keine zusätzliche Klappenverriegelung notwendig ist und das Heck insgesamt einen aufgeräumten Eindruck macht. Weil wir aufgrund schwerer Ladung immer den Schubkasten benutzen, und daher keine Seitenklappen benötigen, ist es kein Problem zuerst die Ladebordwand zu öffnen und als Zweites die zweifach abgedichtete Hardtop-Klappe. Zur Belohnung bleibt dann der Handgriff immer schön sauber.
Die beiden 600 Nm Gasdruckdämpfer und Airline-Schienen erlauben an der Klappe die zusätzliche Montage von Ausrüstungsgegenständen, Ersatzkanister, usw. bis ca. 25 kg. Das verwendete durchgehende Profil-Scharnierband ist vandalensicher und trägt enorme dynamische Gewichte über die gesamte Klappenbreite in die Dachplatte ab. Da rappelt nichts, alles macht einen sehr soliden Eindruck.
Die Glasscheiben bestehen aus 10 mm VSG-Glas und wurden umlaufend mit Collano A1970 MS-Polymer Kleb und Fugendichtstoff eingeklebt. Das originale dritte Bremslicht, in der 24 mm ! dicken Dachplatte durchgeschleift, wurde an der Heckklappe eingelassen.
Aufgrund der Konstruktion mit zwei querverlaufenden Stahl-Rechteckrohren 40 x 30 und resultierender Krafteinleitung in die ca. 10 cm dicken Holz-Seitenwände mit Abstützung auf der Ladepritsche, sollte das Hardtop eine statische Dachflächenlast von 1.000 kg durchaus vertragen. In der Praxis werden wir 300 kg statische Dachlast sicherlich niemals überschreiten. Die vier Airline-Schienen widerstehen rechnerisch aufgrund der Verschraubung und Verklebung einer vertikalen Zuglast von mehr als 8.000 kg, das beruhigt bei einer Notbremsung mit Dachbeladung.
Ein zusätzlicher selbst gefertigter Dachträger mit 3 m Nutzlänge, hälftig über die Fahrzeugkabine ragend, ermöglicht aufgrund der extrem stabilen Montage am Hardtop eine vielfältige Nutzung als Arbeitsplattform, Lastenträger, Zeltdachbasis, Liegefläche, usw.
Das Hardtop wiegt ca. 140 kg, könnte natürlich auch erheblich leichtgewichtiger gefertigt werden und gilt gemäß StVzO als Ladung. Allerdings ist eine sichere aber trennbare Befestigung auf dem Fahrzeug sicherzustellen. Die Befestigung erfolgt bei uns über Kreuz an vier originalen Zurrpunkten.
Das gewollte zusätzliche Hardtop-Gewicht sorgt bei den werksseitig verbauten 3+2 Blattfedern und ohne weitere Beladung für extrem angenehmen stabilen Federungskomfort. Das ständige Mehrgewicht fällt uns auch bei forscher Fahrweise nicht auf.
Verwendete Produkte
Im einzelnen wurden bei diesem Projekt nachfolgende Produkte eingesetzt:
- FiX Purgrund farblos speziell für Multiplex, als dauerhaft wasserdichte und wetterbeständige Grundierung. Mehrfach aufgetragen bis zur gänzlichen Porenfülle.
- RUCOPLAST Expoxi-Grundierung dreifacher Auftrag in schwarz und weiß.
- RUCOPUR Pur Resit Struktur als noppiger Strukturlack mit nur 0,5 bar Druck gespritzt.
- Semparoc 60 für alle Holz-auf-Holz-Verklebungen.
- Collano A1970 für Glas-/Alu/Holz-Verklebungen.