Dauerhafte und beständige Lackierungen mit Raptor Color auf verzinktem Metall/Aluminium im bewitterten und mechanisch belasteten Außenbereich sind nur zu realisieren, wenn die notwendige Vorarbeit geleistet wird. Noch nie von Raptor gehört? Hier erfährst du mehr darüber ...
Problematische Untergründe
Generell sollten alle Metalle vor Lackierung mit V17 DD-Verdünner oder Industriereiniger IR25 entfettet werden.
Verzinkter Stahl ist zunächst extrem wetterbeständig. Oft sollen verzinkte Stahlbauteile farbig lackiert werden, häufig blättert die Lackierung schon nach kurzer Zeit ab. Eloxiertes und blankes Aluminium gilt ebenfalls als schwer zu lackierendes Material und benötigt, genauso wie verzinkter Stahl, besondere Zuwendung.
Vorbereitung des Untergrundes
Grundsätzlich wird hier eine handwerkliche Verarbeitung beschrieben. Denkbare Vorbereitungen durch Glas-/Sand-/Trockeneisstrahlen sind nicht Gegenstand dieser Betrachtung.
- Neu verzinkte/noch glänzende Bauteile: mit Entroster und Schleifvlies gründlich abreiben. Das Schleifvlies ist notwendig, da verzinkte Oberflächen eine abperlende Eigenschaft besitzen. Das Schleifvlies arbeitet den Entroster in das Zink ein, wodurch die Verzinkung angegriffen wird und eine mattierte Oberfläche entsteht.
- Ältere/Matte/Verwitterte Zinkflächen: gründlich mit Wasser reinigen und ebenfalls mit Entroster behandeln. Ein Schleifvlies sollte auch hier zum Einsatz kommen.
Aluminium erkennen und richtig grundieren
- Weiches Aluminium: mit Entroster und Schleifvlies gründlich abreiben.
- Hartes/Vergütetes/Eloxiertes Aluminium: mit Reinigungsmittel und Schleifvlies gründlich abreiben, Entroster kann die Legierung nicht anätzen.
- GFK: intakte Oberflächen können nach einem Haftungsschliff mit Körnung 180 bis 220 meist direkt beschichtet werden. Nach Haftungsschliff gut entstauben - Atemschutz tragen!
Wir empfehlen immer mit Rucoplast zu grundieren/füllern um eine bessere Oberflächengüte zu erreichen und eventuelle Osmoseschäden zu vermeiden. Bei Trocknung und bearbeitung aller Bauteile gilt es den Taupunkt und Kondensatbildung bei niedrigen Temperaturen zu beachten.
Grundierung mit Rucoplast Epoxi-Grundierung
Nachdem alle Bauteile wie vorangehend beschrieben gereinigt wurden, geht es an die Grundierung.
Rucoplast bildet bei einer einer Nassschicht von ~120µm (~160g/m²) eine Trockenschichtstärke von ~ 50µm.
- Auf Aluminium ist jedoch eine Schichtstärke von 100µm erforderlich. Somit werden zwei Anstriche notwendig.
- Liegt GFK-Gewebe frei oder hat eine raue Oberfläche mit Rucoplast Epoxi-Grundierung grundieren/füllern. Angrenzende Bauteile sollten für ein einheitliches Oberflächenbild ebenfalls grundiert werden.
Mit 69% Festkörperanteil benötigt die Rucoplast Grundierung bei Auftrag mit Pinsel/Farbwalze eine Zwischentrocknung über Nacht mit jeweiligem Haftungsschliff.
Im Spritzverfahren kann Rucoplast nach 2-3 Stunden mit sich selbst überarbeitet werden. Nach der zweiten Schicht empfiehlt sich eine Trocknung über Nacht (mindestens 16 Stunden), besser 24 Stunden um Spannungen im Lackaufbau zu vermeiden.
Normschichtdicke von ca. 130gr/m² = 30 μm Trockenfilm. Stahl, Aluminium, frühestens nach einer Ablüftzeit von 120 Min. mit Raptor Schutzlackierung überspritzen, oder nach dem Abdunsten (ca. 30 Min.) direkt in der Wärmekabine oder unter Infrarotstrahlern forciert trocknen!
Nach dem Haftungsschliff, aber zwingend am gleichen Tag, kann mit Raptor beschichtet werden. Grundsätzlich gilt, nach einer Trocknung von mehr als 12 Stunden Rucoplast Grundierung immer angeschliffen werden muss um Haftungsstörungen zu vermeiden. Bei mehr als 12 Stunden nach dem Haftungsschliff sollte erneut angeschliffen werden. Also nicht "Vorschleifen"!
Trocknung
Raptor® soll nach dem Lackieren mindestens 24 Stunden bei Raumtemperatur trocken, bevor eine forcierte Trocknung erwogen wird. Für mindestens drei weitere Tage bei 20°C und 55% rel. Luftfeuchte soll Raptor® keiner Wasserbelastung ausgesetzt werden. Oberflächenstörungen können die Folge sein.
Werden Bindemittel- und festkörperreiche, dicke Lackschichten zu früh forciert getrocknet, kommt es zu Blasenbildung, weil eingeschlossene Lösemittel schlagartig den quasi dichten, angetrockneten Lackfilm verlassen möchten - aber nicht mehr können.
Fazit
Danke fürs Durchhalten! Wir wissen, dass das Thema Lack häufig unterschätzt wird - eine gute Vorbereitung der Untergründe ist für das spätere Erscheinungsbild genauso relevant, wie die Endbeschichtung. Wenn alle Vorbereitungen von metallischen Bauteilen eingehalten werden, blättert auch die Endbeschichtung nicht ab.
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