Bei der Deckfähigkeit von Lacken und Farben spielen etliche Faktoren eine entscheidende Rolle. Im Zweifel sollten Musterflächen zur Bewertung der Deckkraft angelegt werden nachfolgend möchten wir Ihnen die Grundlagen zur Deckfähigkeit von Beschichtungen etwas näher bringen:
Festkörperanteil und Pigmente
Hochwertige 2K-Lacke und -Farben wie Ruco Rucopur, Ruco Atapur, Ruco Waterpur, U-Pol Raptor, uvm. sind für ihre sehr gute Deckfähigkeit bekannt. Grund hierfür sind die hochwertigen isocyanatvernetzenden Pigmente und der Festkörperanteil von bis zu 76% (variiert je nach Lack/Farbe).
Um die höchstmögliche Deckkraft zu erzielen enthalten unsere abgetönten Farblacke immer die technisch höchste Pigmentmente. Bei intensiven Farbtönen kann es dennoch zu reduzierter Deckfähigkeite kommen, da die betroffenen Farbtöne meist kein oder nur sehr wenig weißes Grundpigment enthalten. Dieses ist häufig für die hohe Deckkraft verantwortlich.
Schichtdicke
Um ein gleichmäßig deckendes Farbbild mit Nasslacken zu erreichen, ist es relevant zu wissen ab welcher Nass-Schichtdicke der richtige Farbton erreicht wird. Hierfür geben die Lackhersteller in der Regel genaue Angaben in den technischen Merkblättern der verschiedenen Produkte.
Häufig wird auf weißen bzw. hellen Untergründen "nach Gefühl" lackiert und das Ergebnis kann ein hellerer oder gar abweichender Farbton sein. Ohne entsprechende Referenzflächen ist die Farbtonbeurteilung und Prüfung nicht möglich. In der nachfolgenden Abbildung ist deutlich zu sehen, dass die Deckkraft der dunkelgrünen und gelben Flächen gegenüber den äußeren Flächen geringer ist und erst nach erneutem Lackieren die volle Deckkraft erreicht wird.
Eine einfache Kontrollmethode um bei eigenen Projekte die Deckkraft der Lackierung zu prüfen ist Bleistiftstriche auf den Untergrund zu zeichnen. Diese sollten nach der Lackierung aus keinem Winkel mehr sichtbar sein.
Kontrast-Musterkarten zur Überprüfung
Eine einfache und professionelle Methode zur Deckkraft- und Schichtdicken-Prüfung sind Kontrast-Musterkarten. Diese Karten (aus Papier oder Metall) haben einen aufgedrucken Kontrollstrich mit hohem Kontrast, wodurch sofort ersichtlich ist, ob die benötigte Farbdeckung erreicht wird.
Im Idealfall wird vor Projektbeginn eine Kontrast-Musterkarte lackiert und dabei alle relevanten Eckdaten des Lackiervorgangs notiert. Dazu zählen u. a.:
- Lackgrammatur je Quadratmeter
- Verdünnungsrate des Lackes
- Düsengröße und Spritzdruck (an der Pistole)
- Anzahl der Spritzgänge
Unser Hinweis
Aus langjähriger Erfahrung wissen wir, dass dieser Prozess häufig vergessen oder nicht beachtet wird. Dennoch ist die ordentliche Dokumentation von Lackierungen die einzige Möglichkeit Oberflächen in gleicher Qualität und Farbtontreue zu reproduzieren. Ganz nach dem Motto: Gut Ding will Weile haben.