Ob im Innen- oder Außenbereich: Rohes und unbehandeltes Holz sollte stets vor Vergrauung und Beschädigung geschützt werden. Die Wahl des richtigen Anstrichs – lasierend oder deckend – ist dabei entscheidend. Hier erfahren Sie die grundlegenden Unterschiede und erhalten wichtige Tipps für Ihr Holzprojekt.
Allgemeine Erläuterung
Bei der Holzbehandlung unterscheiden wir grundsätzlich zwischen schichtbildenden und nicht-schichtbildenden sowie zwischen lasierenden (semitransparenten) und deckenden Anstrichen.
- Schichtbildende Systeme: Erzeugen eine sichtbare, glatte Oberfläche, die als beschichtet wahrgenommen wird.
- Nicht-schichtbildende Systeme: Bewahren einen natürlicheren, offenporigen Charakter des Holzes.
Wichtig: Lasierende, semitransparente Anstriche sind grundsätzlich weniger witterungsbeständig als deckende Farben. Dies liegt daran, dass ein Teil des UV-Lichts das Holz weiterhin erreichen und so Schäden oder Farbveränderungen hervorrufen kann.
Solange ein Baum im Wald steht, schützt er sich selbst. Sobald er als Zaun oder Hausfassade dient, liegt es an uns, das Holz vor Feuchtigkeit, UV-Strahlung und Schädlingen zu bewahren.
Lasierende Anstriche: Holzmaserung bleibt sichtbar
Lasuren schützen das Holz, erhalten aber durch ihren semitransparenten Charakter die natürliche Holzmaserung.
- UV-Schutz: Sie können UV-Strahlung nur bedingt standhalten.
- Pflege: Regelmäßige Überprüfung und Pflegeanstriche sind notwendig.
- Vergrauung: Für maximalen Schutz vor Vergrauung (insbesondere im Außenbereich) empfehlen wir eine pigmentierte Lasur. Farblose Anstriche bieten hier keinen Schutz vor UV-bedingter Vergrauung. Vergrautes Holz kann sich mit der Zeit ablösen und damit auch die Beschichtung.
Deckende Anstriche: Maximaler Holzschutz
Farbige, deckende Anstriche bilden eine geschlossene Oberfläche, die das Holz optimal vor Witterung und UV-Strahlung schützt. Die Holzmaserung ist nach dem Anstrich nicht mehr sichtbar.
- Schutz: Verhindern praktisch jede Vergrauung und bieten hervorragenden Schutz.
- Wichtig: Achten Sie darauf, dass die gewählten Anstriche für den jeweiligen Einsatzzweck geeignet sind.
- Reparatur: Abblätternde oder beschädigte Stellen sollten umgehend repariert werden, um ein Ausbreiten der Schäden und ein Vergrauen des Holzes zu verhindern.
Holzschutz ist entscheidend
Die Auswahl des Anstrichs hängt auch von der Maßhaltigkeit und dem Zustand des Holzes ab:
- Nicht-maßhaltiges Außenholz (z.B. alt, verwittert, mit Rissen): Sollte nur mit schichtbildenden Systemen wie Samicolor Öllasur oder Rucolinol Ölfarbe beschichtet werden.
- Nicht-maßhaltiges Außenholz (z.B. gesund, tragfähig, praktisch rissfrei): Kann ebenfalls mit den oben genannten Ölprodukten behandelt werden. Alternativ eignen sich auch Farben wie Rucocolor Haus- & Holzfarbe.
Auch wenn es grundsätzlich jedem freisteht, Holz unbehandelt zu lassen, führt dies zum natürlichen Verfall des Holzes. Besonders aus Sicht des Handwerkers ist es unerlässlich, eine passende Beschichtung basierend auf der Maßhaltigkeit und dem Zustand des Holzbauteils auszuwählen und dies im Vorfeld mit dem Kunden zu besprechen.
Ob lasierend oder deckend – die Wahl des Anstrichs hängt von der Art des Holzbauteils und der gewünschten Optik und Schutzwirkung ab. Trocknende Öle, Leinölalkyd- oder Acrylharze sind hierbei gängige Bindemittel.